Social Recruiting - unabdingbare Recruiting Strategie oder nur ein moderner Lifestyle Trend?
Im Privatleben sind soziale Netzwerke bereits seit Jahren fester Bestandteil unseres Alltags. Über Facebook kommunizieren wir mit Freunden, auf Instagram folgen wir Influencern aus Mode, Design und Fotografie und auf Dating Portalen wie Tinder, Parship und Co. sucht man das Liebesglück.In den vergangenen Jahren ist Social Media auch für die Business Welt immer relevanter geworden. Nur ein Trend oder ist Social Recruiting ein absolutes Must, um konkurrenzfähig zu bleiben?
Neue Zeiten, neue Sitten - Social Recruiting als logische Antwort auf die Evolution des Arbeitnehmer-Argbeitgeber Verhältnisses
Im Laufe der letzten Jahre hat sich das Klima in der Arbeitswelt bedeutend geändert. In vielen Branchen herrscht massiver Fachkräftemangel. Dafür gibt es mehrere Gründe. Auf der einen Seite leidet die Wirtschaft unter der Abwanderung des Fachwissens der Baby-Boomer Generation, die sich langsam aber sicher in ihre wohlverdiente Rente verabschiedet. Auf der anderen Seite haben Unternehmen mit dem Problem zu kämpfen, dass sie sich vor einem großen Mangel an interessierten Auszubildenden sehen.Betrachtet man beispielsweise ganz konkret die Baubranche, stellt man folgendes Problem fest: Der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften wächst stetig, da insbesondere in Großstädten wie München, Berlin oder Hamburg die Branche boomt. Aufgrund der angespannten Situation am Wohnungsmarkt mangelt es den Unternehmen nicht an Aufträgen. Allerdings sehen sich viele nicht in der Lage, die günstige Gelegenheit am Schopf zu packen. Grund dafür ist ein vermeintlich geringes Spektrum an potenziellen Arbeitnehmern. Unternehmen berichten von stark rückläufigen Bewerberzahlen für ausgeschrieben Stellen. Es will keiner mehr auf dem Bau arbeiten, so heißt es.
Doch ist dies wirklich so?
Studien zeigen, dass sich das klassische Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber in den Vergangenen 10 bis 15 Jahren deutlich geändert hat.
Der Arbeitnehmer will sich nicht mehr in Bewerbungsprozessen anbiedern und verkaufen müssen. Die neue Generation will erobert werden. Dies stellt Unternehmen vor eine ganz neue Herausforderung. Eine neue Recruiting Strategie muss her! Social Recruiting lautet das Zauberwort in diesem Zusammenhang.
Be seen or be doomed!
Laut der Studie „Recruiting Trends 2017“ der Otto-Friedrich-Universität Bamberg empfinden es 72,9 Prozent der Generation Y (Jahrgänge 1981-1998) als gut, wenn Unternehmen Social-Media-Anwendungen einsetzen.Die Generation Y ist anders als die Generationen vor ihr. Sie hat gewisse Ansprüche an den Arbeitsmarkt und somit auch an ihren Arbeitgeber. Dieser Generation ist beispielsweise eine ausgewogene Work-Life-Balance äußerst wichtig und diese soll für die Y-er aus der medialen Präsenz des Unternehmens hervorgehen. Sie wollen arbeiten um zu leben und nicht leben um zu arbeiten. Diese Generation hat mit ihren Kapazitäten und den daraus resultierenden Ansprüchen den Arbeitsmarkt auch dahingehend revolutioniert, dass nicht mehr nur der Arbeitnehmer den Arbeitgeber, sondern dass Unternehmen den Arbeitnehmer von sich überzeugen muss.
Die Studie legt offen, dass zwei Drittel der Top-1000-Unternehmen es als notwendig ansehen, verstärkt in Social Media präsent zu sein, um Kandidaten aus ebendieser Generation rekrutieren zu können.
Employer Branding als unabdingbares Social Recruiting Element
Wer konkurrenzfähig bleiben will, muss also auf sich aufmerksam machen. Dazu gehört einiges mehr als nur Stellenanzeigen auf Indeed, Facebook und Co. zu posten. Die Social Media Präsenz ist heutzutage praktisch das Aushängeschild eines Unternehmens. Für ein erfolgreiches Social Recruiting ist somit Employer Branding eine der wichtigsten Komponenten, um für potenzielle Kandidaten an Attraktivität zu gewinnen.Targeting und strategisches Content Marketing mit Social Media
Die Social Media Landschaft bietet eine Fülle an unterschiedlichen Plattformen. Daher gilt es, die richtigen für sein Unternehmen herauszufiltern. Denn nicht jedes Network beherbergt auch die gewünschten potenziellen Arbeitnehmer.Wichtig zu wissen ist:
Wo befindet sich meine relevante Zielgruppe?
Welcher Content ist für meine Zielgruppe relevant?
Unterschiedliche Altersgruppen bevorzugen auch unterschiedliche Netzwerke.
Ist ein Unternehmen beispielsweise an Hochschulabsolventen interessiert, wird es diese eher auf Plattformen wie LinkedIn oder Xing vorfinden.
Will ein Arbeitgeber Auszubildende im Teenageralter ansprechen, sind Kanäle wie Instagram erfolgsversprechender.
Fazit: Lerne dich zu präsentieren, wenn du überleben willst!
Fakt ist, dass es noch nie so einfach wie heute für Unternehmen war, gezieltes Content Marketing zu betreiben und auf diese Weise auf sich aufmerksam zu machen. Durch Social Media wird dem Arbeitgeber eine breite Masse an potenziellen Arbeitnehmern zugänglich gemacht. Das moderne Zeitalter bietet uns also die besten Voraussetzungen, schnellstmöglich den optimalen Kandidaten für unser Unternehmen zu finden. Alles was wir tun müssen, ist diesem zu gefallen!Man mag von Social Media halten was man will, aber eines ist klar: Will ein Unternehmen in Zukunft konkurrenzfähig bleiben, muss es Social Recruiting in seine Recruiting Strategie einbeziehen.
Wer es noch nicht gemerkt haben sollte - Social Recruiting ist nicht nur Zukunft, sondern bereits Gegenwart!